MiniDV und die verwandten Formate: Digital Video

Digital Video (DV) ist der Oberbegriff für den DV-Standard. Dieser Standard wurde im Jahr 1994 eingeführt und umfasst folgende Kassettenformate:

  • DV
  • MiniDV
  • DVCAM
  • Digital 8
  • HDV
  • MiniHDV
  • DVCPro
  • DVCPro50
  • DVCProHD

Im engeren Sinn werden meist nur die Formate der Videokassetten-DV und der MiniDV, welche mit dem DV-Codec bespielt werden, mit dem Begriff DV bezeichnet. Zusätzlich existiert jedoch noch der HDV-Codec. Dieser ermöglicht eine Aufzeichnung von HD-Daten auf den beiden Kassettenformaten.

Darüber hinaus gibt es auch professionelle Formate, die eine ähnliche Technik verwenden: DVCAM (Sony) und DVCPro (Panasonic). Bei diesen Formaten wird das Band schneller transportiert, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Defekten (Drop-Outs) sinkt.

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Bedeutsame Abweichungen ähnlicher DV-Formate

Der Unterschied zwischen DV und MiniDV

Die MiniDV-Kassette und die DV-Kassette unterscheiden sind ausschließlich in ihren Maßen. Die MiniDV-Kassette ist kompakter (Streichholzschachtelgröße!) als die etwas größere DV-Kassette.

  • MiniDV: Abmessungen: 6,6 x 4,8 cm, maximale Laufzeit: 60 Minuten
  • DV: Abmessungen: 12,5 x 7,8 cm, maximale Laufzeit: 180 Minuten

Ansonsten stimmen die beide Bandsorten überein. Sie werden auch beide in einer Variante mit eingebautem Speicherchip angeboten. Dieser dient den folgenden Anwendungen:

  • End Search: Kompatible Camcorder speichern auf dem Speicherchip die jeweils letzte bespielte Bandstelle. So muss man beim Anfügen neuer Aufnahmen das Bandende nicht manuell suchen, sondern kann automatisch ans Ende spulen.
  • Table of Contents: Die Kamera kann ein Inhaltsverzeichnis mit Indexpunkten und auch Titeltexten im Chip speichern, die später beim Abspielen an- und abgeschaltet werden können.

Der Unterschied zwischen DV und HDV

Im Gegensatz zur DV ist die HDV ein Format für gehobene Amateur- und Unternehmensansprüche. Das verrät bereits das H im Namen. Die Bezeichnung HDV steht für High Definition Video (hochauflösendes Video).

HDV-Kassetten sind also qualitativ etwas hochwertiger und darum natürlich auch hochpreisiger als DV-Kassetten. Der Grund: Die Bänder der HDV haben in der Regel im Gegensatz zu DV-Bändern eine deutlich geringere Drop-Out-Rate. Außerdem entsteht weniger Materialabrieb an den Kopftrommeln und Umlenkrollen im Camcorder.

Hierbei gilt es zu beachten: Haben Sie einmal eine Bandsorte benutzt, auf welche sich Ihr Camcorder eingestellt hat, so sollten Sie bei dieser bleiben! Das bedeutet auch, dass sich DV und HDV nicht mischen lassen. Das gilt selbst dann, wenn sie vom selben Hersteller sind. Sie müssen also abwägen, ob Ihnen eine geringere Drop-Out-Rate und eine bessere Qualität (High Definition) die Mehrkosten wert sind.

Normaler Modus und Longplaymodus – Gleich gute Qualitäten?

Beim Longplaymodus ergibt sich eine Kapazitätssteigerung um ganze 50 Prozent: Ein MiniDV-Band fasst plötzlich 90 statt der üblichen 60 Minuten.

Insbesondere für private Nutzer war daher die Möglichkeit verführerisch, DV-Kassetten im Longplay-Modus zu bespielen. Die Bandkosten für DV waren früher recht hoch und es machten sich zunächst keine Qualitätseinbußen bemerkbar. Die Verwendung des Longplaymodus erschien daher überaus lukrativ – allerdings nur auf den ersten Blick.

Die Fallstricke des Longplaymodus erkennt man erst auf den zweiten Blick

  • Im Gegensatz zum Standardplay-Modus ist der Longplay-Modus nicht genormt. Das kann dazu führen, dass sich die MiniDV-Aufnahmen auf dem Gerät eines anderen Herstellers nicht abspielen lassen.
  • Es ist sogar möglich, dass eine Aufnahme auf einem später entwickelten Gerät des gleichen Herstellers (!) nicht oder nur schwer abspielbar ist.